Bing Tischbahn Spur 00 - Technik und Gleissystem


Bing war der erste Hersteller von Schienenmaterial für die 00/H0-Spur und brachte Ende 1922 die ersten beiden Sets heraus, die bereits Schienen für die Uhrwerkbahn enthielten. Im Jahre 1925, also 10 Jahre (!!!) vor Trix und Märklin wurde die erste elektische Tischbahn vorgestellt. Man hatte in die Mitte der Uhrwerkschienen einen durchgehenden Mittelleiter eingebaut. Auf diesem lief der Rollenschleifer der Tenderloks. Die Masse zum Gleisbett wurde über die Räder hergestellt. Die Schienen sind aus dünnem Blech und nicht ganz so stabil, wie die von Märklin. In der Mitte überwiegt die gelbe Farbe und am Rand der Böschung sind sie grün lithographiert. Die Unterseite ist silbern gefärbt und bekommt mit der Zeit den anthrazitfarbenen Oxidbelag von Tinplate. Rechts oben die Anschluss-Schiene mit Geschwindigkeits-Regler. Es ist aber sinnvoller, ihn voll aufzudrehen und direkt mit dem Trafo zu regeln.

Die Schienen haben auf der einen Seite Stifte und auf der anderen Hülsen, in die man die Stifte einsteckt. Die dunklen Halteklammern dienen zum Verbinden der Schienenstücke. In die rechteckigen Aussparungen passen die Laschen der Gebäude und Masten. So hängt alles fest zusammen. Ein gut durchdachtes System.
Märklin hat das Prinzip von Bing kopiert und bis heute beibehalten (M-Gleis). Die Weichen gibt es nur für Handbetrieb. Sie sind nach dem Universalprinzip ohne Radlenker gebaut. Darauf fährt außer Bing auch Trix Express und Märklin. Vielleicht waren sie das Vorbild zu den Trix Universalweichen von 1958-60.

Der senkrecht liegende Elektromotor von Bing mit dem Walzenumschalter und dem Rollenschleifer. Das Winkelgetriebe bestehend aus 2 einfachen Zahnrädern befindet sich auf der hinteren Achse. Die Umschalterwalze kann man umdrehen, so daß der Hebel auf der anderen Seite sitzt.

oben: Der seltene Bahnübergang in der elektrischen Schienenversion. Man erkennt deutlich: der englische Markt war das Ziel. Die Uhrwerksvariante ist häufiger zu finden.
unten: Die ebenfalls in der elektrischen Version sehr seltene Drehscheibe. Bewegt wird sie mit der Handkurbel. Es sind nur wenige noch existierende Exemplare bekannt. Danke für die beiden Fotos an Ron Ingram.