Alle Tipps sind unverbindlich und erfolgen nach besten Wissen des Autors. Der Autor übernimmt keine Haftung für entstandene Schäden. Reparieren ist Gefühlssache und braucht etwas Erfahrung im Umgang mit der Technik. Alle Hinweise gelten nur für analoge Loks der mir vertrauten Hersteller. Von Digitaltechnik verstehe ich nicht viel und meine Interessen beschränken sich auf die alten Modelle bis um 1960. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Fachhändler. Jetzt aber geht es los:

Fragen zum Motor und Schleifer:
F: Wie und mit was reinigt man am besten das Fahrwerk und den Motor, muss der Motor zerlegt und müssen hierzu die Kabel abgelötet werden?
A: Mit weichem Baumwoll-Lappen und ggf. etwas Dampföl säubern. Meist reicht es , wenn man den Motor nur öffnet, die alten Bürsten entfernt und die Fugen des Kollektors vorsichtig mit einem Zahnstocher reinigt. Achtung wegen der kleinen Drähte am Kollektor. Ohrstäbchen (Q-TIP) haben sich auch bewährt. Damit kann man auch die Aufnahmen der Motorbürsten reinigen. Den Anker kann man bei den meisten Modellen einfach herausnehmen. Man braucht keine Kabel abzulöten. Hinter die Antriebsräder kommt man mit einem doppelt gefalteten Papierstück. Zwischen den Rädern und dem Gehäuse ist ein kleiner Zwischenraum, durch den man das Papier durchziehen kann. In der Knickstelle bleiben dann Verunreinigungen hängen. Haare und Fussel mit Pinzette oder feiner Schnabelzange herausziehen. Auf alle Lager EINEN kleinen Tropfen Märklin-Öl geben. Filz im Ankerlager (Kollektorlager oder auch Rotorlager genannt) mit Öl befeuchten (3 Tropfen) oder ggf. erneuern. Super ist eine Insulinspritze aus der Apotheke. Damit kann man ganz kleine Öltröpfchen dosieren. Man kann auch das Öl mit der Spitze eines Zahnstochers auftragen. Reinigt man mit Nitroverdünnung, so muss man beachten, dass diese auch den Lack der Wicklung angreifen kann.
F: Wie bekomme ich verharzte Loks wieder zum Laufen?
A: Besonders bei Märklin-Modellen um 1980 und selten bei früheren Maschinen kann das alte Öl verharzt sein. Dadurch verklebt der Anker im Motor und auch die langsamlaufenden Lager der Räder und Zahnräder. Am meisten macht sich dieser Klebeeffekt jedoch an den schnell laufenden Ankerlagern bemerkbar. Die Bremswirkung ist so stark, dass die Loks total blockiert sein können. In den Filz der Ankerlager je 2-3 Tropfen Öl geben. Man versuche, vorsichtig die Räder mit Hand zu drehen. Keine Gewalt anwenden! Haben die Loks ein Schneckengetriebe (ein Zahnrad dreht dann eine Art Schraubengewinde an der Achse), darf man nicht an den Rädern drehen. Die Übersetzung ist dann zu ungünstig und man beschädigt die Mechanik. Das gilt auch für fast alle Gleichstromloks. Wenn das nicht hilft, muss man mit einem Zahnstocher oder feinen Schraubenzieher direkt am Anker drehen. Bei Trix Express Wechselstrommaschinen kann man auch am Zahnrad zu den Antriebsrädern drehen. Vorsicht wegen der dünnen Drähte! Oft lässt sich der Motor am Anker direkt langsam durchdrehen, weil die Übersetzung der Kraft hier vorteilhafter ist, als an den Rädern. Beim mehrmaligen Durchdrehen von Hand kommt das Öl bis zur Lagerstelle und verdünnt das alte verharzte Öl. Der Motor beginnt sich leichter zu drehen. Dann bei mittlerer Fahrspannung auf der Anlage laufen lassen. Man bemerkt, wie die Lok nach einigen Minuten immer freier läuft bis sie wieder die alte Höchstgeschwindigkeit erreicht. Ein anderes Verfahren funktioniert mit Dampföl / Rauchöl: Hier handelt es sich vermutlich um ein niedrig siedendes Silikonöl. Es greift Lacke nicht an und verdunstet nach einiger Zeit rückstandsfrei. Es löst jedoch Verunreinigungen und ölige / fettige Rückstände auf. Daher kann man Silikonöl in die Ankertaschen tropfen und etwas warten. Manchmal reicht dies aus und der Anker lässt sich von Hand drehen. Dann langsam wenige Meter auf der Anlage fahren. Dann neues Öl auf die Schmierstellen und erneut ein paar Meter  langsam fahren. Das wars schon. Nach einigen Stunden ist das Rauchöl verdunstet und man sollte ggf. nochmals ganz wenig Öl mit Insulinspritze auftragen. Hilft das alles nichts, muss der Anker komplett aus dem Motor ausgebaut werden. Dann die Lager reinigen. Vorsicht wegen der Drähte und der Lackschicht der Wicklung! Dann Anker wieder einsetzten und Lager etwas ölen.
F: Woher bekomme ich die Motorbürsten für alte Loks von Trix und Märklin? Wie baue ich sie ein?
A: Die alten Bürsten sind heute noch erhältlich. Man bekommt beim Märklin Fachhändler einen Satz Bürsten bestehend aus einem weichen Graphitstift und einem Messinggaze-Röllchen für wenig Geld. Diese Bürsten passen auch in die alten Trix Express Wechselstrom-Loks und sind besser als die Originale bestehend aus je einem weichen schwarzen und einem harten messingfarbenem Graphitstift. Die Reinigungswirkung der Gaze ist besser, als die des Stiftes. Meine Loks laufen schon lange ohne Schäden auf diese Weise. Man verwendet als Feder entweder die alte Originalfeder oder bestellt bei Franz Nowack bzw. der TTRCA (man sollte Mitglied sein, dort gibt es viele Trix Ersatzteile) die verstärkte Bürstenfeder. Dort gibt es natürlich auch die Bürsten. Ausbau der Bürsten: Man kann die alten Bürsten entfernen, indem man sie mit einer Pinzette herauszieht. Dazu bei Märklin die beiden Haltefedern vorsichtig zur Seite heben. Bei den Oldies der 800er Serie und bei altem Trix Express / TTR muss man die Bürstendeckel abschrauben. Klemmen die Bürsten in der Halterung fest, kann man einen Zahnstocher mit wenig Sekundenkleber an der Spitze auf die Bürsten drücken und nach kurzer Wartezeit diese einfach herausziehen. Vorsicht bei Trix: Die alten Bürstenbrücken sind oft brüchig (Zinkpest) und sollten nur im Bedarfsfall abgeschraubt werden. Sehr oft gehen sie dabei zu Bruch. Dann vielleicht vorher bei Franz Nowack eine Ersatzbrücke kaufen. IMMER den Pertinaxeinsatz aufbewahren, denn der muss in die Ersatzbrücke eingebaut werden.
F: Wie komme ich an Schleifer von Trix Express und wie kann man sie erneuern?
1. Schleifer von der TTRCA, Franz Nowack oder Ton Jongen kaufen. Die sind zwar nicht billig, aber selbst ein Vielfahrer wie ich braucht doch gar nicht soooo viele. Alle Schleifer, die ich bisher brauchte, bekam ich auch als vernickeltes Nachbauteil. Mittlerweile hat Ton Jongen auch Messingschleifer.
2. Die Messingschleifer für ganz frühe Loks gibt es nicht als Nachbauteil. Daher nimmt man die käuflichen vernickelten Schleifer und legt sie 1 Minute in Messingglanz von Fohrmann. Die Nickelschicht geht ab und das blanke Messing kommt goldglänzend hervor. So reinige ich auch die Bürstenkappen, falls sie aus Messing sind. Später gab es die auch aus Blech, also Vorsicht, Blech hält das nicht aus.
3. Der meistgebrauchte Schleifer ist zum Glück der ganz einfache, so wie man ihn an den ersten Loks und später immer noch als Mittelschleifer findet. Hier nehme ich den verbrauchten Schleifer, drücke ihn im Schraubstock platt. Dann habe ich noch einen senkrecht an die Wand angebrachten Schraubstock. In diesem liegt eine passend zugefeilte Metallform mit der Vertiefung, die der Schleifer als Rundung braucht. Mit einer runden Zulage (Durchschlag oder Zimmertürschlüssel geht gut) wird der flache Schleifer nun in die entgegengesetzte Richtung gedrückt, so dass seine vorherige Innenseite nach außen kommt. Hört sich kompliziert an, ist aber in der Praxis total einfach zu machen. Man erhält einen originalen (aber andersherum gebogenen) Schleifer. Eigentlich das beste Ersatzteil für den Sammler. Ich habe etwa 20 originale Schleifer innerhalb von 10 Minuten umgedrückt und ne Menge Geld gespart. Also: Nie was wegwerfen! Auch keine verbrauchten Schleifer.
Zur Herstellung der Form: In ein Stück Eisenblech (etwa 2cm x 5cm und 5mm dick) mit einer Rundfeile eine Vertiefung einfeilen, welche die gebogene Form des Schleifers vorgibt. Das dauert etwa 10 Minuten und muss nur einmal gemacht werden. Die Form hält ewig.
Vorraussetzung für diese Reparatur ist aber immer, dass der Schleifer nicht ganz durchgerutscht wurde, so dass ein Loch entstanden ist.
4. Die Neubau Methode: Geht nur für die einfachen Schleifer mit vernünftigem Aufwand. Bei anderen dauert das zu lange. Messingprofil in der Breite und Dicke des Schleifers kaufen. Die Maße von einem plattgedrückten Schleifer nehmen und einige Rohlinge aussägen. Am Ende ein passendes Stück Messingdraht quer anlöten. Dann in der Form rund drücken. Der überstehende Messingdraht übernimmt die Haktefunktion der beiden kleinen Blechnasen, die man am Originalschleifer findet. Diese Lösung ist einfacher, als die Nasen und die restliche Kontur des Schleifer Rohlings mühsam aus Messingblech auszusägen.
Messingschleifer funktionieren genauso gut wie die vernickelte Version. Der Aufwand des Vernickelns lohnt nur in einer Großserienherstellung.

Fragen zu Gehäuse und Lackierung:
F: Der Aufbau der Lok ist aus Kunststoff, wie wird dieser am besten gereinigt?
A: Alles was mit Wasser in Berührung kommen darf, reinige ich mit Spülmittel+Wasser. Teile mit Wasser befeuchten oder abspülen und dann den Borstenpinsel ins Spüli tauchen und gut abbürsten. Besonders bei Kunststoffgehäusen sehr bewährte Methode. Da sollte aller alter Staub und Dreck runtergehen. Dabei können weisse Schatten entstehen, die sich später problemlos mit Märklin Öl abreiben lassen. Leichter Ölfilm (nur wenig nehmen) zum Schluss gibt einen schönen Glanz.
F: Wie kann man kleine Lackabplatzer wieder ausbessern bzw. zuerst entfernen ohne den Grundlack zu beschädigen?
A: Ich erhalte vom Originallack soviel wie irgend möglich. Nur ganz abgegriffene oder verrostete Modelle werden komplett neu lackiert. Rote Bereiche austupfen mit Revell rot SM330, schwarze mit Revell SM302. Man kann dazu einen sehr feinen Pinsel oder auch einen Zahnstocher verwenden. Auch feine Zierlinien können mit dem Zahnstocher nachgezogen werden. Ein Rotring Isograph Zeichenstift ist die Profilösung. Damit zeichnen Bauzeichner auf Pergamentpapier. Die Revell-Farbe muss dazu etwas verdünnt werden.
F: Wie kann ich gerissene Plastikscheiben ersetzten?
A: Die klaren Plastikscheiben / Cellonscheiben unterliegen einem Alterungs- und Schrumpfungsprozess. Je länger die Scheibeneinsätze sind, um so stärker ist die Längenverkürzung nach vielen Jahren. Sie reißen dann meist an einer Lasche oder verbiegen sich. Ersatzscheiben kann man sich selbst zuschneiden unter Verwendung von festen DIN A4 Aktenhüllen aus klarem Kunststoff. Die Löcher stanzt man sich mit einem kleinen Teppichmesser oder einem angeschärften vierkant-Messinghohlprofil.
F: Woher bekomme ich kleine Splinte?
A: Die kleinen Splinte werden vom Märklin-Händler sehr teuer verkauft (etwa 50 Cent/Stück). Und wegen eines Splintes extra hinfahren? Nee, eine bei Mutter geklaute Haarklammer tut es auch. Evtl. etwas zurechtdrücken, befeilen und ablängen. Richtige kleine Splinte gibt es bei den Versendern in meiner Rubrik Ersatzteile. Ein guter Baumarkt bemüht sich, auch kleine Splinte zu beschaffen. Für Märklin Handläufe nehme ich Durchmesser 0,8mm und Längen 5 bis 8mm.
F: Und woher die Drähte für die Handläufe und Lampenbügel?
A: Fragen Sie ihren Zahnarzt nach WIPLA-Draht für Zahnspangen, wenn Sie nicht Juniors Zahnspange schlachten wollen. Dieser Draht ist fast in allen Stärken und Härten zu bekommen. Absolut rostfrei und sieht wie original aus. Am besten den Durchmesser 0,7mm bis 1mm kaufen. Vorher an der alten Lok Maß nehmen. Märklin verwendete vor dem Krieg oft 1mm und bei den späten SK800 0,7mm Durchmesser. Man kann damit auch die Kupplungsbügel der alten Trix Modelle herstellen, sofern man immer noch nicht Mitglied in der TTRCA ist. Da gibt es diese nämlich fix und fertig zu kaufen.


Fragen zu Fahrwerk und Kupplung:
Reinigen des Fahrwerkes siehe auch Fragen zu Motor.
F: Wie bekomme ich die Räder von der Lok herunter und wie wieder drauf? Wie befestigt man lockere Räder?
A: Mit einem Mini-Abzieher. Den bekommt man bei Fohrmann (etwa 20,- Euro) oder baut ihn sich selbst nach einer Anleitung der TTRCA (Martin Drayson fragen). Ein für mich unverzichtbares Teil. Aufpressen kann man mittels eines Parallelschraubstockes und geeigneter Zulagen. Dazu brauchts aber Feingefühl (nach „fest" kommt „ab"). Auf richtiges Spiel und korrekte Ausrichtung achten. Das ist nichts für Anfänger. Lockere Räder kann man auch mit Sekundenkleber befestigen. Das geht aber in der Regel nicht bei Rädern mit Gusspest. Hier ist ein Austausch besser. Ersatzräder für aktuelle Loks beim Hersteller, für alte Märklin B-Loks bei Ritter und für alte Trix-Loks bei Franz Nowack oder (aus Mazak) bei der TTRCA. Die Zinngussräder von Herrn Nowack sollten auf der Drehbank gerichtet und abgedreht werden, die Mazak-Räder der TTRCA kann man so verwenden. Sie sind schmaler und daher auch für den Triebwagen 20/58 geeignet.
F: Wie bekomme ich die Original-Kupplungen wieder an die Märklin Blechwagen?
A: Oft wurden die Klauenkupplungen oder die großen, silbernen 1940er Bügelkupplungen vom Vorbesitzer entfernt, weil er die Relex-Kupplungen besser fand. Vorausgesetzt, man verfügt über alte original-Kupplungen (Ritter hat nur die ab 1940 mit dem silbernen Bügel, keine Klauenkupplungen), kann man diese wieder einsetzen. Dazu (bei 2-Achsern) das Wagendach abnehmen. Dann die Laschen des Blechkastens (Kupplungsbock), auf dem die Kupplung sitzt, aufbiegen. Diesen Blechkasten gab es nur bei den Bügelkupplungen. Die Klauenkupplungen saßen direkt am Wagenboden. Den Blechkasten abnehmen, von oben einen weichen Nagel oder eine Niete (1mm Durchmesser) in den Kasten einsetzten, die alte Bügelkupplung einsetzten und den Nagel / die Niete mit einem Durchschlag unterhalb der Kupplung breitklopfen und ablängen. Alunieten sind etwas leichter und exakter (mit einer Quetschzange) zu bearbeiten, aber auch teurer und man muss sie erstmal finden (Quelle: Versand Hüttl-Wagener, siehe Restaurieren-Seite). Dann den Kasten wieder ansetzten. Die Biegerei an den Kastenlaschen kann man nicht allzu oft machen, sonst brechen die Laschen ab. Am besten nicht ganz aufbiegen, dann wird das Blech nicht so sehr beansprucht. Klauenkupplungen werden mit einer Hohlniete wieder direkt an den Wagenboden angesetzt. Das alte Loch muss ja noch vorhanden sein. Den Kasten bitte weglassen und für andere Reparaturen aufbewahren.
Bemerkung: Bei den Wagen mit den ersten Bügelkupplungen (ab 1940) befanden sich am Fahrgestell des Wagens vorne noch die Schlitze der zuvor verwendeten Klauenkupplung und das große Loch zum Befestigen der Klauenkupplung direkt am Wagenboden. Ab Einführung der ersten Bügelkupplung hatten die Wagenböden sowohl das alte Loch und die Schlitze an der Front, als auch 2 kleine zusätzliche Schlitze links und rechts des Loches für die Laschen der Kupplungsböcke. Erst nach dem Krieg verschwanden die Aussparungen für die alte Klauenkupplung.
F: Wo gibt es Ersatzkupplungen für Trix / TTR?
Man bekommt die spitzen Gußkupplungen (1935 Serie) und die breiten Gußkupplungen (1936 Serie) bei Franz Nowack. Die englische Version von 1936 (etwas kantiger) erhält man bei der TTRCA. Die passenden Drahtbügel ebenso. Diese Gußpuffer aus den ersten Trix-Jahren sind oft abgebrochen. Die Nachgußpuffer kann man mit dem bei Fohrmann erhältlichen Patiniermittel für Zinnguß originalgetreu aussehend patinieren. Achtung: Da sich beim deutschen Trix die seltenen  1935er 2-achsigen Güterwagen nur durch die Kupplung von den etwas billigeren 1936er Wagen unterscheiden, sollte man sich bei Kauf eines 1935er Wagens immer von der Echtheit der Kupplung überzeugen (Lötkolben-Schmelzprobe: die Replikas haben einen niedrigen Schmelzpunkt). Bei den kurzen 4-achsigen Personenwagen unterscheidet sich das Drehgestell des 1935er Wagens von dem 1936er. Erster hatte keine Haltefeder an der Kupplung. Diese wurde von 2 Laschen (aus dem Oberteil des Drehgestelles herausgestanzt) in Position gehalten. Ab 1936 fehlten diese Laschen und eine Feder richtet die Kupplung aus. Sonst sind Dächer und Fahrgestell der beiden Jahrgänge identisch und können von unseriösen Zeitgenossen umgebastelt werden.
F: Woher bekomme ich Ersatzpuffer?
A: Für Märklin gibt es die alten Alupuffer bei Ritter in Nürtingen. Für Trix Express / TTR und Bing 00 Tischbahn gibt es die Bleipuffer als Nachgußteile bei Franz Nowack. Man kann Ersatzpuffer entweder wie original einquetschen, einschmelzen oder auch mit Sekundenkleber befestigen.
F: Wie reinigt man Tinplate Wagen?
A: Ich nehme die Wagen auseinander, soweit es geht (zumindest Dach ab und Achsen raus). Dann mit warmem Wasser und Spüli mit weichem Borstenpinsel abpinseln, dass es schäumt. Dies aber nicht oder nur ganz vorsichtig bei Vorkriegswagen machen, da diese teils einen leicht gelblichen Firnisüberzug haben, der abgehen kann. Dies gilt besonders für Wagen bis 1937. Dann wird diese Schicht angelöst, der Lack blind oder die Beschriftung beschädigt. Nach der Spüli-Aktion mit lauwarmem Wasser abspülen und mit dem Föhn trockenblasen, sonst rostet es. Vorsicht auch hier bei Firnisüberzug, da dieser weich werden kann, wenn es zu warm wird. Nach dem Trocknen können weißliche Flecken auftreten, was aber kein Problem ist. Bei Abreiben mit Märklin Öl (säurefrei und daher ok) gehen diese Flecken weg und die Oberfläche wird samtglänzend. Der Lack wird nicht angegriffen. Übrigens ist Dampföl auch als harmloses Reinigungsmittel gebräuchlich. Es verdunstet nach der Reinigung spurlos wegen des niedrigen Siedepunktes. Ist der Wagen nur leicht verschmutzt, so reicht oft auch nur die Ölbehandlung schon aus. Rost wird mit Mini-Drahtbürste (Dremel, Baumarkt) oder Mini-Schleifer entfernt. Das muss man einfach ausprobieren, es gibt viele verschiedene Schleifvarianten. Die Achslager vor dem Einsetzten an der Lagerstelle ölen, damit der Wagen leicht rollt. Die Reinigungsmethode mit Spülmittel eignet sich auch für Schienen.
F: Achsen haben leicht Rost angesetzt. Kann man auch hier  mit Märklin-Öl reinigen und konservieren?
Hier am besten die eingebaute Achse mit der Runddrahtbürste des Dremel in Bewegung setzten und so blank reiben. Eventuell mit dem Finger etwas abbremsen, damit die Schleifwirkung der Bürste besser wird. Nachbehandeln braucht man nicht. Meist werden die Achsen wieder wie neu. Ähnlich verfährt man bei den 1937er Trix Blechhakenkupplungen und mit den Kupplungsbügeln. Die rosten auch ganz gerne.