Trix Express Technik: Schienen, Trafos, Fahrgeräte, Motoren, Ersatzteile

Diese beiden Seiten soll helfen, die Technik von Trix Express zu verstehen und technische Probleme zu lösen. Die wichtigsten Einzel- und Ersatzteile werden kurz besprochen. (Seite erstellt im Jahr 2000).

oben: Ein extra großes Bild, damit man es auch genau sehen kann: Die alten Trix Express Bakelitschienen haben einen schwarzen Bakelitunterbau und 3 elektrisch getrennte Leiter. Auf den beiden äußeren Bahnen laufen die Räder, bzw. die Außenschleifer. Sie werden mittels des unten gezeigten Bakelit-Fahrgerätes geregelt. Die mittlere Bahn wird von beiden Stromkreisen gemeinsam mit Festspannung 14 Volt Wechselstrom genutzt. Man kann z.B. einen der beiden Stromkreise mit Gleichspannung versorgen. So werden Gleich- und Wechselstromloks von Trix Express auf einer Anlage bewegt. Der Wechselstromkreis wird dann mit dem Bakelitfahrgerät gesteuert (dies wiederum wird mit einer 14 Volt Wechselstrom-Festspannung versorgt) und der Gleichstromkreis mit dem blaugrauen Gleichstromtrafo. Bei Märklin dagegen wird der mittlere Leiter geregelt und die beiden äußeren Schienenbahnen dienen als Masse. Man kann auch 2-Leiter Gleichstrom auf Trix Express fahren, wenn man nur an die beiden äußeren Bahnen plus / minus anlegt. Die mittlere Bahn bleibt dann stromlos. So fahre ich meine Hornby-Dublo 2-Leiter Lok. Trix Express ist also das universellste aller H0-Systeme.

oben: Prinzip der unabhängigen Steuerung der beiden Trix Express Loks. Die Schleifer sind schematisch auf den Leiterbahnen einer übergroßen Schiene dargestellt. Der Mittelschleifer ist der flach Liegende und die Außenschleifer sind leicht angewinkelt. Der gemeinsame Trafo T sollte bei gleichzeitigem Betrieb mindestens 30 VA haben. Steht der original Trix Trafo nicht zur Verfügung, kann ersatzweise auch ein Märklin Trafo auf 14 Volt gestellt werden (Spannungsprüfer !). Diese Stellung dann fixieren. Jedes der beiden Fahrgeräte regelt eine Außenschiene. In der Mitte der gemeinsame Mittelleiter mit konstant 14 Volt. Verwendet man zusätzlich noch eine Oberleitung, kann man analog 3 verschiedene Loks unabhängig voneinander steuern.

oben: In Natura sieht man es genauer. Vorne das wachsende Stellpult von Trix mit gelben, roten und schwarzen Schaltern. Dahinter das Fahrgerät, dann der Versorgungstrafo aus der Vorkriegszeit (3 Ampere). Dahinter versteckt der neuere, graublaue Gleichstromtrafo. Die Anlage ist somit für Wechsel- und Gleichstrom geschaltet. Ganz vorne links ist übrigens die Universalweiche zu sehen. Keine Radlenker und daher für fast alle H0-Modelle befahrbar.

oben: Die Zeichnung, die alle Trix Wechselstromfahrer unbedingt brauchen. Die Loks sind von beiden Seiten und von unten abgebildet. In der linken Abbildung ist die alternative Außenschleiferstellung gestrichelt gezeichnet. Ölen sollte man nur die Achslager der Antriebsräder und die Läuferlager Nr.16, sowie den Zwischenradbolzen Nr.23. Die meisten Wechselstrom-Loks haben zwischen den Bürsten eine Öltasche, die mit Schaumstoff oder Fasern gefüllt ist. Bitte kein Öl an den Schaltmechanismus! Kurzschlußgefahr an den Kontaktstellen Nr.19 und 20.

Wichtige Verschleißteile sind:
Nr.3: Zwischenzahnrad - gibt es als Nylon Nachbauteil von der TTRCA
Nr.4: Treibräder - gibt es als Nachgußteil in Druckguß (Mazak) von der TTRCA, in Zinnguß von Franz Nowack
Nr.26: Mittelschleifer - als Ersatzteil von Franz Nowack oder der TTRCA erhältlich
Nr.25: Außenschleifer - siehe Mittelschleifer
Nr.41: Bürstenbrücke - hat oft Gußpest und ist gebrochen. Gibt es als Nachgußteil von Franz Nowack
Motorbürsten (verdeckt von Nr.14-Kohlebürsten Kappen) - es passen die Märklin Motorbürsten aus der 800er Serie. Ursprünglich sind bei Express eine weiche und eine messingfarbene, harte Kohlebürste verwendet worden. Man kann sie nach "Strichprobe" auf Papier erkennen. Die weiche Bürste zeichnet besser. Die Verwendung der Märklinbürsten hat eine Verbesserung der Laufeigenschaften zur Folge. Die Bürste aus Messing-Gaze reinigt den Kollektor vom Abrieb der Kohlebürste. Der Kollektor (Rotor) bleibt länger sauber. Auch nach langem Betrieb konnten meine Sammlerkollegen und ich keinerlei Nachteile gegenüber der ursprünglichen Anordnung feststellen.
Wer Ersatzteile sucht, kann sich gerne an mich (Fax: 07224-651890 oder email: peter.berg@t-online.de) oder Franz Nowack (Tel. und Fax 08141-818537) wenden. Wir sind beide Mitglied in der TTRCA (Trix Twin Railway Collectors Association). Irgendjemand aus diesem Kreis weis immer einen Rat. Eigentlich können wir fast alle technischen Fragen beantworten, soweit es um den Betrieb und die Reparatur analoger Trix Teile geht. Fast alle Ersatzteile sind als Originalteil oder Nachbauteil lieferbar. Fragen müssen Sie allerdings schon selbst. Nummern von Ersatzteilen brauchen wir nicht, es reicht die genaue Beschreibung des Problems.
Große Erfahrung im Umbau von Fremdfabrikaten auf Trix Express hat übrigens Peter Hess (Schopfheim, 07622-675320). Besonders seine Technik, Express-Profile auf die Spurkränze anderer Fabrikate zu montieren, haben mich absolut überzeugt. Wer nicht auf Universalweichen umrüsten will, findet hier guten Rat, wie man solche Präzisionsarbeiten durchführen kann. Gelegentlich verkauft er auch umgebaute Fahrzeuge.

oben: Zeichnung der originalen Bürsten / Kohlen von Trix. Als Ersatz verwendet man Märklin Kohlen plus Feder wie in den alten 800er Loks.
unten: Die Bürstenbrücke gibt es als Nachbauteil. Ebenso die Bürstendeckel.

oben: Mittelschleifer
unten: Außenschleifer. Die Kontaktzungen des Mittelschleifers passen auch in die Außenschleifer. Man muß dazu die Halter aufbiegen und die Zungen einsetzten. Kann man auch selbst aus Messingblech schneiden und biegen. Gebrauchte Außenschleiferhalter sollte man aufheben, da sie immer wieder neu bestückt werden können.

oben: Schaltklinke ab Nachkriegszeit. Bitte nie ölen, sonst klebt sie fest und schaltet nicht mehr richtig. Sie muß durch ihr Eigengewicht zurückfallen.
unten: Schaltrad ab Nachkriegszeit. Das Vorgängermodell hatte nur 4 große Zähne und schaltet meiner Meinung nach besser.

oben: Die Schaltwalze nie ölen, sonst gibt es Kontaktprobleme durch das Öl !
unten: Das Zwischenzahnrad ist bei allen Wechselstromloks gleich und wird aus Nylon nachgebaut.

oben: Nochmal ein Bakelitweiche in der Originalpackung. Wie bei Märklin Vorkriegsweichen wird mit nur einer Schaltspule gearbeitet. Das Schaltgeräusch ist ein sehr lautes Schnarren und eine Show für sich. Geschaltet wird mit dem schwarzen Momentkontakt-Schalter des "wachsenden Stellwerkes" von Trix.

oben: Die Kurven der Bakelitschienen. Der Radius ist etwas enger als Märklin.
unten: Die Böschungs-Pappschienen gab es für kurze Zeit zwischen den Bakelitschienen und den Modell-Pappschienen. Um die Weiterverwendung der alten Bakelitschienen neben den Modell-Pappschienen zu gewährleisten, gab es in dieser Zeit keilförmige Übergangsgleise aus Bakelit und aus Pappe. Eines aus Pappe ist abgebildet. Man konnte es auch selbst aus ganzen Böschungs-Pappschienen herstellen, indem man sie mit der Schere zuschnitt.

oben: Das Bakelit Fahrgerät Nr. 20/45 aus der Schwarzweißzeichnung von oben (dort sind 2 Fahrgeräte und ein Trafo dargestellt). In Reglerstellung "null" liegt immer noch eine kleine Restspannung an, so daß der Anker des Umschaltermagnetes (Nr.7) angezogen bleibt. Durch Drücken des roten Knopfes wird die Schiene ganz stromlos geschaltet. Dann schaltet die Schaltwalze (Nr.45) in der Lok eine Stufe weiter. Die Lok steht bei brennendem Licht. Erneutes Schalten lässt die Lok rückwärts fahren.

Der blaugraue Gleichstromtrafo. Sein Erscheinen nach 1953 war revolutionär und läutete eine neue Zeit im Modellbahnsektor ein. Gleichzeitig wurde das Bakelitgleis durch die Pappschienen ersetzt. Die ersten Gleichstrommotoren waren Umbau-Permamotoren. Damals fuhren die meisten Trixler Gleich- und Wechselstrom zusammen auf ihrer Anlage.

Der neue, echte Permamotor erschien Mitte der 50er Jahre und löste den Umbau-Permamotor sehr bald ab. Er entspricht im Prinzip den heute noch üblichen Motoren mit Trommelanker. Sein Auslaufverhalten ist schlechter, als das des Umbau-Permamotors.