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Im November 2003 wurde die fixe Idee geboren, endlich eine eigene Börse mit Ausstellung zu organisieren. Einer unserer Mitstreiter erreichte den Vorruhestand und hatte somit die Möglichkeit, die umfangreichen organisatorischen Maßnahmen in Angriff zu nehmen. Man glaubt gar nicht, welcher Aufwand das ist und mit welchem Unsinn man sich herumschlagen muss !!! Als erstes wurde ihm die Börse am Sonntag untersagt, da dieser Tag nicht verkaufsoffen war. Somit klaffte eine Lücke in der Halle. Und auch im Geldbeutel, denn Hallenmiete und Versicherung sowie Essen für die Aussteller mussten finanziert werden. Zum Teil durch die Tischgebühren der Verkäufer. Alle Verkaufstische, die Samstags belegt waren, fehlten am Sonntag wegen des Verkaufsverbotes. Diese Lücken mussten auch platzmäßig mit weiteren Anlagen sinnvoll gefüllt werden. Daher waren am Sonntag zu guter Letzt 10 (!) verschiedene Anlagen aller Spurweiten aufgestellt. Noch ein Schildbürgerstreich: Während wir am Samstag schon um 10 Uhr morgens beginnen konnten, durften wir Sonntag erst um 11.00 Uhr starten. Warum? Sie werde es kaum glauben: die Kirche hatte protestiert, dass wir in Konkurrenz zum Gottesdienst stehen und man befürchtete einen Einbruch in den Besucherzahlen des Gottesdienstes. Das ist mir eine schöne Form von Wettbewerb, wenn man durch Verbote anderer Veranstaltungen seine eigenen Besucherzahlen erhöhen muss. Sollte man vielleicht lieber den Gottesdienst interessanter gestalten? Wenigstens die Ungläubigen hätten ja schon um 10 Uhr kommen können. Na, ich glaube kaum, dass einer der Besucher noch am gleichen Morgen in der Kirche war. Dabei hatten wir 4 Faller Kirchen auf der Anlage! Als ob man da nicht auch ....was solls, die Veranstaltung fand statt, die Unkosten konnten gedeckt werden und das Gebotene war wirklich sehenswert: Finescale Echtdampf, LGB, Spuren H0 alt und neu, N, Z, es war alles da. Aus dem Bereich der alten Spur 00/H0 hatten wir tatsächlich 3 verschiedene Anlagen. Unsere alte bekannte 6 Meter Trix, TTR und Märklinanlage, dazu eine nagelneue Bing Spur 00 Tischbahn (2 Meter) und eine Karl Bub Spur 00 Anlage (2 Meter) mit der legendären und seltenen Ausweichbahn sowie mit Karl Bub Sonderklasse. Alles aus den 30er Jahren und wirklich selten. Soweit wir wissen, wurde eine Bing Tischbahn auf dem Kontinent noch nie öffentlich vorgeführt und eine Karl Bub Ausweichbahn war sicher eine Weltpremiere. Bedenkt man, dass einige der Exponate nur noch in Stückzahlen von 5 bis 20 Exemplaren existieren, war Achern für diese 2 Tage sicher „Weltstadt der alten Spur 00". Auch wir Sammler kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus, als Andere einige ihrer Schätze mitbrachten. Immerhin hatten wir für kurze Zeit eine Handvoll der ultraseltenen Märklin Häuser aus der Vorkriegszeit zu Gast. Ganz im Stil der Märklin Villa. Der Koll Katalog kennt diese Gebäude gar nicht. Wir haben sie auch zum ersten Mal gesehen. Das ist der Lohn dafür, wenn man öffentliche Veranstaltungen macht. Man lernt viele erfahrene und fachkundige Sammler kennen, denen man sonst nicht begegnet wäre.
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